Große Hochwasser führen in Eisenach zu hohen Schäden. Grund ist die intensive Besiedlung und gewerbliche Nutzung der Überschwemmungsflächen der Hörsel. Um diese Schäden zu vermeiden werden Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt.
Vorstellung der Maßnahmen für den Hochwasserschutz in Eisenach und deren Auswirkungen
Warum bauen wir?
Die Überschwemmungsflächen der Hörsel liegen zwischen der nördlichen Talflanke und der Bahnlinie. Hier befindet sich heute Infrastruktur wie Siedlungs- und Gewerbebauten. Im Fall eines Jahrhunderthochwassers stehen die Flächen vollständig unter Wasser. Bereits früher kommt es zu deutlichen Ausuferungen.
Diese Situation wurde in einem Hochwasserschutzkonzept im Jahr 2010 näher untersucht. Die berechneten Schäden beim Jahrhunderthochwasser betrugen 180 Mio. €. Sie setzen sich aus Schäden an Gebäuden und Einrichtungen und Schäden durch Produktionsausfälle in den für die Stadt und Region wichtigen Industrieansiedlungen zusammen.
Eisenach ist die Stadt in Thüringen, bei der im Falle eines Jahrhunderthochwassers die größten Schäden zu erwarten sind. Das Projekt hat als Maßnahme des „Landesprogramms Hochwasserschutz 2016 bis 2021“ höchste Priorität.
Was bauen wir?
Der Hochwasserschutz in Eisenach wird vornehmlich durch Hochwasserschutzanlagen hergestellt. Das sind Hochwasserschutzwände und Deiche. Dort, wo es die Platzverhältnisse zulassen, wird das Gelände angepasst.
In die Hochwasserschutzplanungen einbezogen sind Wegebeziehungen. Straßenführungen werden angepasst, Brücken neu gebaut, das Rad- und Gehwegenetz wird umgestaltet und führt durchgängig entlang der Hörsel.
Auch das Gewässer wird umgestaltet. Es soll so weit möglich seinen kanalartigen Eindruck verlieren. Durch Aufweitungen mit Kiesbänken sowie weiteren Strukturelementen wird es als Lebensraum für die Pflanzen und Tiere des Gewässers aufgewertet. Die Ufergestaltung mit flacheren Ufern und Zugängen macht die Hörsel auch für die Menschen erlebbar.
Was ändert sich?
Hochwasserschutzanlagen entstehen. Sie trennen das Gewässer und die Umgebung. Nachteile für das Stadt- und Landschaftsbild werden so weit möglich vermieden. Gut gelingt das dort, wo die Hörsel noch genug Platz hat. Schwieriger ist es, wo Bebauung und Infrastruktur nah am Fluss stehen.
Das bestehende Überschwemmungsgebiet wird aufgehoben. Damit entfallen Einschränkungen für die bauliche Entwicklung.
Das Gewässer erhält ein natürlicheres Aussehen und wird als Lebensraum und Erlebnisraum aufgewertet. Es entsteht ein durchgehendes Rad- und Spazierwegenetz am Gewässer.
Das Wasser, das vorher die Stadt gefährdete, muss zukünftig in die Hörsel passen. Dafür wird Raum benötigt. Deshalb werden die Hochwasserschutzanlagen so weit möglich vom Gewässer abgerückt. Zudem wird das Abflussprofil verbreitert. Das führt zu Veränderungen am Gelände, der gewässerbegleitenden Infrastruktur und Vegetation. Brücken werden neu gebaut, Straßen verlegt, Büsche und Bäume gefällt und andere gepflanzt.