Vorhandener Hochwasserschutz

Die Hörsel in Eisenach ist ausgebaut und kann so kleinere Hochwasser abführen. In der Innenstadt sind entlang der Hörsel zwei Hochwasserschutzanlagen zu finden. Unterhalb der Brücke Karolinenstraße verläuft ein 250 m langer Deich mit integrierter Hochwasserschutzwand am rechten Ufer. Weiter stromab befindet sich ein 870 m langer Deich zwischen der Brücke Mühlhäuser Straße und der Brücke Kasseler Straße linksseitig der Hörsel. Beide Deiche werden derzeit bei Hochwasserabflüssen HQ(10), die also statistisch aller 10 Jahre auftreten, überströmt. Eine gewisse Hochwasserschutzfunktion in den verbleibenden innerstädtischen Bereichen übernehmen die dort vorhandenen Uferwände. Ausuferungen in diesen Abschnitten beginnen heute zwischen HQ(10) und HQ(20).

Zwischen der Kasseler Straße und der Brücke im Zuge der Stedtfelder Straße L1021 befinden sich in der Unterhaltungslast des Landes Thüringen mehrere Hochwasserschutzanlagen sowohl links- als auch rechtsseitig der Hörsel. Die Anlagen rechtsseitig der Hörsel zum Schutz der Wohnbebauung an der Stedtfelder Straße haben eine Gesamtlänge von rund 1.600 m und aktuell einen Schutzgrad zwischen HQ(20) und HQ(50).

Zum Schutz des Industrie- und Gewerbekomplexes „Auf dem Gries“ linksseitig der Hörsel existieren Deiche mit einer Länge von etwa 3.200 m. Diese Anlagen werden heute ab HQ(10) durch Rückstau der Hörsel im Mündungsbereich des Mühlgrabens am Spicke-Festplatz hinterströmt und ab HQ(20) lokal überströmt.

Nach den derzeit laufenden und überwiegend abgeschlossenen Baumaßnahmen im Bereich Stedtfeld existiert für die Ortslage ein wirksames Hochwasserschutzsystem bestehend aus Hochwasserschutzwänden und -deichen. Die Ortslage ist somit bis zu einem HQ(100) vor Überflutungen geschützt. Weitere Informationen zu diesem Vorhaben finden Sie auf unserer Seite Vorhaben.

Die Hochwasserschutzanlagen an der Hörsel sind nicht durchgängig miteinander verbunden und entsprechen in Bezug auf die Deichgeometrie i. d. R. nicht den heutigen Anforderungen gemäß DIN 19712 /36/ und DWA M 507-1 /41/.

Die Standsicherheit der Anlagen ist aufgrund der ungünstigen Geometrie sowie der zahlreichen Bäumen und Gehölze im Deichquerschnitt aktuell als mangelhaft einzuschätzen. Außerdem sind heute meist keine Deichverteidigungswege und keine Deichschutzstreifen vorhanden.