Überflutungsfläche des HQ(100) im Istzustand
Bereich Hörsel & Wiesengrund
Die Lage des Bauabschnitts
Fluss-km 5+300 bis 6+600 – Fußgängerbrücke Opelsteg bis zur Einmündung des Mühlgrabens in die Hörsel
Wie ist die bestehende Hochwasserschutzsituation?
Die Hörsel fließt im dargestellten Abschnitt zwischen Deichen und Hochufern (1). Diese reichen für einen wirksamen Hochwasserschutz nicht aus. Es kommt bereits bei kleineren Hochwasserereignissen zu Überflutungen. Betroffen sind in dem Fall die rechts und links der Hörsel angrenzende Bebauung sowie die Kleingartenanlagen und Gewerbeflächen. Aufgrund der unzureichenden Hochwasserschutzanlagen wurden im Jahr 2005 das Gewässerprofil beräumt und die Gewässer-/Deichböschungen in dem Hörselabschnitt von der Kasseler Straße bis zur Stedtfelder Straße erneuert. Diese Maßnahmen erhöhen nur kurzfristig, punktuell das Abflussvermögen der Hörsel und reichen nicht aus. Eine nachhaltige Lösung ließ sich nur mit einer Gesamtbetrachtung des Raums Eisenach schaffen. Das erfolgte mit dem Hochwasserschutzkonzept Eisenach, auf welches die laufenden Planungen aufbauen.
Was wird sich verändern, um den Hochwasserschutz herzustellen?
Die Deichanlagen links und rechts der Hörsel werden zurückgebaut. Der Radweg verläuft zukünftig hinter der geplanten Hochwasserschutzwand (2). Die Gewerbeflächen südlich der Hörsel werden durch eine Geländeanhebung entlang der Adam-Opel-Straße geschützt (3). Die Kleingartenanlagen verbleiben im Überschwemmungsgebiet (4). Die Hochwasserschutzanlagen werden so weit wie möglich von der Hörsel weg angeordnet. Nur so kann die Höhe der Hochwasserschutzanlagen auf das minimal nötige Maß reduziert werden. Mehr Raum für das Gewässer bedeutet auch, dass Böschungen abgeflacht werden. Die Hörsel soll ihren kanalartigen und monotonen Charakter verlieren. Gehölze, Uferbewuchs und flache Gewässerabschnitte laden zum Verweilen ein.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Rechtsseitig der Hörsel wird der vorhandene Deich auf Höhe der Kleingartenanlage „Am Saurasen“ bis zum Opelsteg zurückgebaut. Die neue Hochwasserschutzlinie entsteht nördlich der Kleingartenflächen, indem der vorhandene Weg angehoben wird. Im weiteren Verlauf in Richtung Opelsteg wechseln sich Hochwasserschutzwand und Geländeanhebungen ab. Linksseitig der Hörsel, auf Höhe der Kleingartenflächen, wird die Hochwasserschutzlinie bis an die Adam-Opel-Straße zurückverlegt, indem der gemäß B-Plan „Auf dem Gries“ vorgesehene Gewerbestreifen angehoben wird.
Diese Hochwassertrasse erhält ihre Anbindung nach Osten und Westen hin durch die Errichtung von Deichen / Geländemodellierungen an die notwendigen Höhen zur Herstellung des Hochwasserschutzes. Der Deich ab Einmündung des Mühlgrabens bis zum Opelsteg wird zurückgebaut. Die Höhen der Hochwasserschutzwände sind im gesamten Maßnahmenkomplex II moderat und übersteigen nicht die Höhe von 1,5 m gegenüber dem landseitigen Geländeverlauf.
Der Radweg auf Höhe der Hörselschule verläuft zukünftig außerhalb des Gewässerprofils hinter der geplanten Hochwasserschutzwand. Im weiteren Verlauf verschwenkt der Weg wieder in das Gewässerprofil. Neu ist die Radwegeanbindung rechtsseitig der Hörsel in Richtung Stedtfeld.
Im Bereich des neu angelegten Radwegeverlaufs auf Höhe der Hörselschule wird der Verbandssammler des TAVEE verlegt. Der vorhandene Düker auf Höhe der Kleingartenanlage „Am Saurasen“ und die Weiterführung des zurzeit linksseitig der Hörsel verlaufendene Mischwasserkanals werden zurückgebaut.