Bauabschnitt „Gries“ – Maßnahmenkomplex II

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Die Lage des Bauabschnitts

Fluss-km 3+950 bis 6+600 – Von Einmündung des Mühlgrabens in die Hörsel rund 200 m unterhalb der Brücke Kasseler Straße bis zur Brücke Stedtfelder Straße (L1021) oberhalb Stedtfelds. Im Rahmen der Variantenuntersuchung wurde der ca. 2.500 m lange Maßnahmenkomplex II in zwei grundsätzliche Planungsabschnitte unterteilt, die sich sowohl hinsichtlich der angrenzenden Bebauung als auch der Gewässerstruktur unterscheiden. Der Abschnitt 1 ist maßgebend gekennzeichnet durch das linksseitig angrenzende Opelwerk und das rechtsseitig anstehende Hochufer ohne Bebauung, der Abschnitt 2 durch die beidseitig angrenzende Bebauung und die Kleingärten, sowie durch das Gewerbegebiet.

Karte vom Bauabschnitt “Gries” im Maßnahmenkomplex II
Karte vom Bauabschnitt “Gries” im Maßnahmenkomplex II
Karte-MK2-Gries
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  Geplanter Neubau einer HWS-Anlage
  Geplanter Rückbau einer HWS-Anlage
  HQ(100) Planzustand
  HQ(100) Istzustand

Welche Maßnahmen werden ergriffen?

Unter Beachtung der unter der Seite Veranlassung – Vorhandener Hochwasserschutz beschriebenen Ziele und Möglichkeiten werden die vorhandenen Hochwasserschutzanlagen so weit wie möglich vom Gewässer weggelegt, die Hörsel aufgeweitet. Damit lassen sich im Hochwasserfall die Wasserspiegellagen absenken. Bewuchs im Gewässerprofil kann zugelassen werden.

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Welche wesentlichen Änderungen gegenüber dem Bestand wird es geben?

  • Die vorhandenen Deichanlagen werden zurückgebaut und im Abschnitt 1 linksseitig der Hörsel durch HWS-Wände und Geländemodellierungen ersetzt.
  • Der Radweg auf Höhe der Hörselschule verläuft zukünftig außerhalb des Gewässerprofils hinter der geplanten Hochwasserschutzwand. Im weiteren Verlauf verschwenkt der Weg wieder in das Gewässerprofil. Neu ist die Radwegeanbindung rechtsseitig der Hörsel in Richtung Stedtfeld.
  • Im Bereich des neu angelegten Radwegeverlaufs auf Höhe der Hörselschule wird der Verbandssammler des TAVEE verlegt. Der vorhandene Düker auf Höhe der Kleingartenanlage „Am Saurasen“ und die Weiterführung des zurzeit linksseitig der Hörsel verlaufendene Mischwasserkanals werden zurückgebaut.

Wirtschaftlichkeit und Schutzgrad

Zu den besonders schutzwürdigen Objekten im Maßnahmenkomplex II zählen das Industriegebiet „Auf dem Gries“ und die Wohnbebauung im Bereich der „Stedtfelder Straße“.

Für die zusammenhängende Bebauung im Stadtgebiet und das Industriegebiet ist ein Schutz vor einem Durchfluss der Hörsel von 279 m³/s vorgesehen. Das entspricht nach aktuellem Stand einem Abfluss mit einer statistischen Wiederkehrhäufigkeit von 100 Jahren bzw. einem Jahrhunderthochwasser (HQ(100)) der Hörsel.

Aufgrund der im Falle einer Überflutung sehr große Schäden im Industriegebiet „Auf dem Grieß“, sowie seiner wirtschaftlichen Bedeutung für die Stadt und die Region, wird es mit einem höheren Schutzgrad geschützt als das Stadtgebiet.

Für das Industriegebiet wird zusätzlich zum Hochwasserschutz vor einem HQ(100) der Hörsel ein höherer Freibord festgelegt, so dass bei Überschreitung eines HQ(100)-Ereignisses die Hochwasserschutzanlagen im Bereich des Industriegebietes nicht überströmt werden. Dieser höhere Freibord wird auf Basis der Wasserspiegellage eines HQ(200) Hörsel ermittelt.

Die Kleingartenflächen links- und rechtsseitig der Hörsel verbleiben im Überschwemmungsgebiet. Aufgrund der in Kleingartenflächen zu erwartenden geringen Schäden haben sie nicht in den gleichen Schutzanspruch wie Wohnbebauung und Gewerbestandorte.

Ursprünglich war vorgesehen, die Kleingartenflächen linksseitig der Hörsel auszulagern. Die Flächen sollten abgegraben und damit der Hörsel ausreichend Abflussfläche im Hochwasserfall zur Verfügung gestellt werden. Auch wäre eine naturnahe Gewässerentwicklung möglich gewesen. Mit der jetzigen Lösung, die Ergebnis eines umfangreichen Abstimmungsprozesses zwischen Kleingartenvereinen, Stadt und TLUG ist, wurde ein Kompromiss für alle Beteiligten gefunden: Die Kleingartenflächen verbleiben im Überschwemmungsgebiet, werden gegenüber dem Bestand trotz Rückbau des Deiches entlang der Hörsel nicht häufiger überflutet. Einige Flächen werden aufgegeben. Diese liegen im direkten Uferbereich der Hörsel sowie entlang der Adam-Opel-Straße. Durch die Gewässeraufweitung auf Höhe der Kleingartenflächen lassen sich die Wasserspiegellagen im Hochwasserfall absenken.

Der im B-Plan „Auf dem Gries“ festgelegte Gewerbestreifen entlang der Adam-Opel-Straße wird verwirklicht. Er wird von der Höhe so gestaltet, dass er nicht überflutet werden kann und gleichzeitig die dahinter liegenden Gewerbeflächen geschützt werden.

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Hier erfährst Du die Grundlagen und Hintergründe zum Hochwasserschutz-Projekt in Eisenach mal etwas anders erklärt.