Bauabschnitt „Spicke“ – Maßnahmenkomplex II.1

1 2 3 Die Zufahrt zur Kleingartenanlage erfolgt über eine Rampe. Die Flächen der Kleingartenanlage verbleiben im Überschwemmungsgebiet. Entlang der Spickenstraße ist eine Hochwasserschutzwand vorgesehen.
Diese verhindert im Hochwasserfall Ausuferungen durch Rückstau der Hörsel in den Roten Bach und den Mühlgraben .

Die Lage des Bauabschnitts

Fluss-KM 6+350 bis 7+250 – Von Festplatz Spicke bis zur Kasseler Straße

Karte vom Bauabschnitt “Spicke” im Maßnahmenkomplex II.1
Karte vom Bauabschnitt “Spicke” im Maßnahmenkomplex II.1
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Legende:        Geplanter Neubau einer HWS-Anlage        Geplanter Rückbau einer HWS-Anlage        HQ(100) Planzustand        HQ(100) Istzustand

Welche Maßnahmen werden ergriffen?

Bei dem Maßnahmenkomplex II.1 „Altwasser Spicke“ handelt es sich um einen separat geplanten Teilabschnitt des Maßnahmenkomplexes II, welcher den Abschnitt des Industriegebietes „Auf dem Gries“ umfasst (Bereich Fluss-km 3+950 bis 6+600).

Ziel dieses Teilvorhabens ist es, Eisenach auf Höhe des Festplatzes Spicke vor einer Überflutung infolge des Rückstaus der Hörsel in den Mühlgraben und den Roten Bach bei einem Hochwasserabfluss der Hörsel von 279 m³/s zu schützen. Dies entspricht nach aktuellem Stand einem Hochwasserereignis mit einer statistischen Wiederkehrhäufigkeit von 100 Jahren (HQ100). Weiterhin bewirken die Maßnahmen den Hochwasserschutz des Gewerbegebietes „Auf dem Gries“ bei einem Hochwasserabfluss von rund 334 m³/s.

Diese Abflussmenge ist nach aktuellem Stand einem Hochwasserereignis mit einer statistischen Wiederkehrwahrscheinlichkeit von 200 Jahren (HQ200) zuzuordnen.

Die Hörsel staut bei Hochwasser in den Mühlgraben und den Roten Bach zurück. Bereits ab einem HQ(5) kommt es zu Ausuferungen, die in Richtung der westlich des Festplatzes Spicke liegenden Kleingartenflächen und in das Gewerbegebiet „Auf dem Gries“ strömen.

Zur Vermeidung der vorgenannten Ausuferungen durch Rückstau aus der Hörsel werden entlang des Mühlgrabens und des Roten Baches Hochwasserschutzwände errichtet. Die Spielplatzfläche westlich der Kasseler Straße verbleibt im Überschwemmungsgebiet.

Entlang der Spickenstraße verläuft die HWS-Wand in Richtung Festplatz Spicke und wird dort angebunden. Diese Anlagen werden auf das Bemessungshochwasser HQ(100) ausgelegt.

Zum Schutz des Gewerbegebietes – Schutzziel HQ(200 ) – war ursprünglich südlich des Festplatzes eine rund 2 m hohe HWS-Wand vorgesehen, die mit Hilfe mobiler Elemente im Bereich der Straße Rennbahn und im Bereich des Bahndurchlasses Richtung Gaswerkstraße im extremen Hochwasserfall HQ(200) geschlossen werden muss. Von dieser Lösung wurde im Zuge des Genehmigungsverfahrens abgewichen. Statt der HWS-Wände wird zwischen der Spickenstraße und der Straße Rennbahn eine Geländemodellierung hergestellt. Die Höhenlage der  beiden Straßenabschnitte wird angeglichen.

Die Kleingartenflächen des Kleingartenvereins „Eintracht e.V.“ verbleiben im Überschwemmungsgebiet.

Finanziert wird das Bauvorhaben mit Mitteln aus dem Förderprogramm EFRE IV 2014-2020.

Folgende Maßnahmen sind im Einzelnen geplant

Karte vom Bauabschnitt “Spicke” im Maßnahmenkomplex II.1
Karte vom Bauabschnitt “Spicke” im Maßnahmenkomplex II.1
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  Geplanter Neubau einer HWS-Anlage
  Geplanter Rückbau einer HWS-Anlage
  HQ(100) Planzustand
  HQ(100) Istzustand

  • Bauteil 1 = HWS-Wand entlang des Mühlgrabens, rechtsseitig, Länge 189 m
  • Bauteil 3 = HWS-Wand entlang des Mühlgrabens (linksseitig), entlang des Roten Baches (rechtsseitig), Länge 92 m
  • Bauteil 4 = HWS-Wand entlang des Mühlgrabens (linksseitig), Länge 39 m
  • Bauteil 5 = HWS-Wand zwischen Mühlgraben und Spickenstraße, Länge 73 m
  • Bauteil 6 = HWS-Wand entlang der Spickenstraße, Länge 218 m
  • Bauteil 7 = HWS-Anlage entlang und quer zur Rennbahn, Länge 112 m

Die Höhen der rechtsseitigen HWS-Wände entlang des Mühlgrabens (BT 1) reichen von ca. 0,6 bis 1,4 m bezogen auf die Geländehöhe. Auf der gegenüberliegenden Seite erreicht die HWS-Wand im Bereich des Wohngebäudes Westplatz Nr. 4 (BT 4) Höhen von ca. 0,3 m. Die Anlagen entlang des Roten Baches (BT 3) erreichen Höhen zwischen 0,8 bis 1,4 m. Die HWS-Wand entlang des Spielplatzes (BT 5) wird ca 1,0 m hoch sein. Die HWS-Wand entlang der Spickenstraße (BT 6) ist mit Höhen von 1,0 bis 1,7 m geplant. Da die Geländemodellierung (BT 7) zum Schutz der Gewerbeflächen „Auf dem Gries“ auf einen Extremfall ausgelegt sind, liegt diese rund 1,30 bis 1,50m über der Straßenhöhe im derzeitigen Bestand.

Die Trasse der HWS-Anlage Bauteil 7 liegt als Geländemodellierung zwischen der Spickenstraße und der Straße Rennbahn. Verschlüsse, wie sie bei der ursprünglichen Variante mit mobilen Elemente notwendig gewesen wären, entfallen mit dieser Lösung. Mit der Geländemodellierung und den Höhenanpassung in den beiden Straßenabschnitten wird der Schutz vor einem extremen Hochwasser hergestellt. Die Maßnahme wirkt bei Überschreiten eines HQ(100).

Zur Angleichung der geplanten HWS-Wand an das Festplatzgelände ist eine Geländeauffüllung geplant. Die Geländeauffüllung weist eine Höhe im Mittel von 50 cm auf und läuft in nordöstlicher Richtung über einer Länge von ca. 60 m auf null aus. Die Gesamtbreite beträgt ca. 6 bis 15 m, wobei ca. 3,0 m als Kronenbreite geplant sind.

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