Bordvoll 140 m³/s – Geschwindigkeit 2 m/s – Fläche 70 m²
Wohin sollen 280m³/s, wenn sie nicht durch die Stadt fließen?
ALLGEMEIN
Das Bild stellt die Hörsel in Eisenach dar. Jedes Kästchen steht für einen Quadratmeter. Die Fläche sind ungefähr 70 Quadratmeter. Da die Hörsel mit ungefähr 2 Metern je Sekunde fließt, fließen durch jedes Kästchen in einer Sekunde 2 Kubikmeter. Insgesamt passen also durch die 70 Kästchen 140 Kubikmeter je Sekunde. Somit kann die Hörsel heute ohne zu weit auszuufern in vielen Bereichen rund 140m³/s abführen.
HQ100 mit 280 m³/s – Geschwindigkeit 2 m/s – Fläche 140 m²
Ein Hochwasser, welches statistisch betrachtet 1x in 100 Jahren auftritt oder überschritten wird, beträgt in Eisenach rund 280m³/s. Damit diese Wassermenge durch Eisenach passt, ohne dass Gebäude überflutet werden, muss die Fläche, durch die das Wasser abfließt, vergrößert werden. Wie oben ausgerechnet in etwa verdoppelt. Eine Möglichkeit ist, die Fläche „nach oben“ zu vergrößern. Das bedeutet hohe Hochwasserschutzwände zu bauen. Da ein Kästchen einen mal einen Meter, also einen Quadratmeter darstellt, kannst du abzählen, dass dafür in etwa 3 Meter hohe Mauern benötigt würden. Da kann niemand mehr drüber schauen. Sicherlich keine gute Idee den Fluss so einzumauern.
HQ100 mit 280 m³/s – Geschwindigkeit 2 m/s – Fläche 140 m²
Wenn auf Mauern verzichten werden soll, muss der Fluss ausreichend breit gebaut werden. Das geht aber nicht, da hierfür viele Häuser und Wege abgerissen werden müssten.
Deshalb wird ein Kompromiss gebaut. Der Fluss wird so weit wie möglich verbreitert. Am Rand werden dann Hochwasserschutzmauern gebaut, die aber nicht mehr so hoch ausfallen müssen. Im Bild oben sind sie 1,5 Meter. Tatsächlich werden sie, je nachdem wie weit sie auseinander stehen können, unterschiedlich hoch.
Es ist uns wichtig so viele Bäume wie möglich zu erhalten. Meistens stehen diese aber direkt oben auf der Böschung. Sowohl der Bau eines breiteren Profils, als auch der Bau einer Mauer können nur dort stattfinden, wo jetzt diese Bäume stehen. Es wird also beim Bau und in der ersten Zeit danach erst einmal weniger Grün, solange bis neu gepflanzte Bäume nachgewachsen sind. Das sehen wir als einen der Nachteile der Hochwasserschutzmaßnahme an, der sich erst mit der Zeit geben wird.